Die Evangelische Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH ist als diakonische Einrichtung eine Lebensäußerung der Kirche Jesu Christi, in der das Evangelium von Jesus Christus allen, die in ihr wohnen und arbeiten, Angebot und Hilfe sein soll.
Die Versorgung in der Ev. Altenhilfe Mülheim wird von einem Grundsatz bestimmt: Maßstab für unser Handeln ist die therapeutische, ganzheitliche Pflege und Betreuung jedes einzelnen Bewohnenden. Dabei stehen persönliche Selbstbestimmung und Förderung der Selbstständigkeit im Vordergrund. Für jeden Bewohner und jeder Bewohnerin entwickeln wir ein individuelles Pflegekonzept unter Berücksichtigung seines aktuellen Hilfebedarfs.
Rehabilitation und Aktivierung, Förderung der noch vorhandenen Ressourcen und Wiedergewinnung möglichst vieler der verloren gegangenen Fähigkeiten stehen im Vordergrund der Pflegeplanung. Ziel der Betreuung und Pflege in der Evangelischen Altenhilfe Mülheim ist ein möglichst hohes Maß an persönlichem Wohlbefinden und Zufriedenheit in körperlicher, geistiger, seelischer und sozialer Hinsicht.
Bei der Aufnahme in unsere Einrichtung erheben wir alle Details der Vorgeschichte (Anamnese); sämtliche verfügbaren Informationen der behandelnden Ärztinnen/Ärzte, der Krankenhäuser und anderer medizinischer, therapeutischer und pflegerischer Dienste werden berücksichtigt. Besondere Bedeutung kommt jedoch den Gesprächen mit dem Hilfebedürftigen selbst und seinen Angehörigen zu. Die hier gewonnenen biographischen Daten bleiben die wertvollste Grundlage therapeutischer Pflegeplanung.
Auf der Basis der so gewonnenen Anamnese erfolgt eine multi-professionelle Pflegeplanung durch Fachpersonal der Grundpflege, Gerontopsychiatrie, Bewegungstherapie, Physiotherapie sowie medizinischen Fachleuten.
Dabei leitet uns die Frage, welche Rehabilitation kurz- und mittelfristig in der alltäglichen Betreuung und Pflege im Vordergrund stehen soll. Dies können je nach Hilfesuchendem sehr unterschiedliche Ziele sein: zum Beispiel Stabilisierung oder Wiedergewinnung bestimmter Bewegungsfähigkeiten, Wiederherstellung eines gesunden Tag-Nacht-Rhythmus, Stabilisierung der Orientierungsfähigkeit etc.
Die tägliche Umsetzung der geplanten therapeutischen Pflege und Betreuung erfolgt durch einen kleinen Kreis von Bezugspersonen, so dass Vertrauen aufgebaut werden kann und eine kleinschrittige, sorgfältige Beobachtung der Entwicklung möglich ist. Einige Aktivitäten werden dabei (oft unbemerkt) vom Pflegepersonal in den normalen Alltag eingebaut.
Fachliche Pflege und Betreuung, individuelle Therapien, tagesstrukturierende Begleitung, bedürfnisorientierte Angebote, fröhliche Feste und Lachen im Alltag bilden zusammen mit regelmäßigen Gottesdiensten und Einzelseelsorge ein ganzheitliches Lebensangebot.
Bereits 1956 begannen erste Überlegungen in der evangelischen Kirchengemeinde Broich, ein Altenheim zu errichten. Dieser Wunsch stieß auch bei anderen evangelischen Gemeinden auf Unterstützung, sodass sich in den 60er Jahren immer mehr Gemeinden diesem Vorhaben anschlossen.
Im Jahr 1965 fasste die Kreissynode den Beschluss, ein evangelisches Altenheim zu errichten. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Pläne konkretisiert und weiter verfolgt, um den Bewohnern eine adäquate Lebensumgebung zu schaffen.
Im Jahr 1969 gründeten die Kirchengemeinden eine Gesellschaft für die Errichtung und den Betrieb eines Altenheims. Ein Planungsausschuss machte sich auf die Suche nach einem passenden Grundstück. Kurz darauf vermachte der Gastwirt Fritz Müller sein Grundstück an der Mendener Straße an die evangelische Kirche.
Das Grundstück des „Ruhrgartens“ an der Mendener Straße wurde aufgrund seiner traumhaften Lage an der Ruhr für die Errichtung des neuen Altenheims ausgewählt. Im Jahr 1971 erfolgte der Abriss der alten Gartenwirtschaft, um Platz für den Neubau zu schaffen.
Im Jahr 1974 war es schließlich soweit: Die ersten Bewohner:innen konnten in das neue Altenheim einziehen und ihren Lebensabend in der neu errichteten Einrichtung verbringen.
Um den Mitarbeitern ein Zuhause in der Nähe der Einrichtung zu bieten, wurde das „Haus Ruhrblick“ auf dem benachbarten Grundstück errichtet. Zwar wurde dieses von Mitarbeitenden nur wenig genutzt, doch später fanden rüstige Senior:innen in den Apartments ein neues Zuhause.
Als erster Träger in Mülheim eröffnete die Evangelische Altenhilfe im Jahr 1999 eine Tagespflege. Diese neue Einrichtung ermöglichte es Senioren, tagsüber betreut zu werden und nachmittags wieder nach Hause zu gehen. Seitdem hat sich die Tagespflege als wertvolle Ergänzung zur Kurz- und Langzeitpflege etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit.
Das Haus Ruhrblick wurde 2012 komplett abgerissen, um Platz für einen modernen Neubau zu schaffen. Der Neubau wurde 2013 fertiggestellt und bietet seitdem großzügige Einzelapartments, die den Bedürfnissen der Bewohner:innen gerecht werden.
Im Jahr 2022 übergab Herr Dierbach den Staffelstab an das neue Führungsduo: Nina Eumann als geschäftsführende Verwaltungsleiterin und Marco Warnath als geschäftsführender Pflegedienstleiter. Gemeinsam führen sie das Unternehmen mit frischem Blick und dem Anspruch weiter, Bewährtes zu erhalten und gezielt zu modernisieren.